Klettern zum Tag der deutschen Einheit – Halb-Wessi wird zum Voll-Ossi
Geboren in Thüringen und zum Studium nach Hessen verschlagen ging ein originales „DDR-Ostprodukt“ verloren. So glaubte es Jedermann und über mehrere Jahre wurde sie nur selten in ihren heimatlichen Gefilden gesichtet bis zur unerwarteten Rückkehr des verloren geglaubten Kindes des Ostens im Sommer 2015.
So oder so ähnlich könnte der Auszug aus meiner Biografie wohl später lauten. Aber nur wegen eines Umzuges nach Leipzig wird noch keiner zum Voll-Ossi (rehabilitiert). Denn dazu braucht es mehr – eine Gipfelbegehung! Wie man dazu kommt?! Sagen wir mal Kontakte!
Ein weiser Mann, der Vorstandsvorsitzende des NRS, sagte mir einst der erste Gipfel sei ein sehr bedeutsamer und so müsse man sich dessen Namen gut merken. Zugegeben, der Name meines Gipfels könnte spektakulärer sein, aber ein Erlebnis war es allemal – meine erste Gipfelbegehung der Poblätzschspitze in der Sächsischen Schweiz.
Ehrlicher Weise ist jedoch weniger von einer Gipfelbegehung im ursprünglichen Klettersinne als einer Gipfelbezwingung zu reden. Einen ca. 12m hohen „Koloss“ zu besteigen führt bei erfahrenen Kletterern zu einem Schmunzeln im Gesicht, für mich stellte dieser Riese mit Schwierigkeitsgrad 3 jedoch eine schier unmöglich zu überwindende Herausforderung dar. Und so begann ich mich auf den Weg nach oben zu machen. Frei nach dem Motto „Von oben gezogen, von unten geschoben“ halfen mir je zwei starke männliche Hände auf meinem Weg gen Spitze – meiner Kür zum Voll-Ossi.
Was ist das für ein Gefühl das erste Mal auf einem Gipfel zu sitzen und sich in ein Gipfelbuch einzutragen? Die Prise des Windes zu spüren und die Aussicht zu genießen? Ein unbeschreibliches! Und so bin ich stolz auf meinen ersten Gipfel, auch wenn er nicht den spektakulärsten Namen hat! Die einzige Frage die nun noch bleibt, ist die nach dem nächsten Gipfel!