Qual der Wahl – Mit dem Rad von Leipzig nach Bad Schandau
Mit der Fertigstellung der A38 und A17 hat sich die Zufahrt in unser Gebirge der Wahl so verkürzt, dass Kurzausflüge in den vergangenen Jahren immer häufiger geworden sind. Als dennoch in unseren Köpfen die Idee zu einer Fahrradtour von Leipzig nach Bad Schandau entstand, munkelten einige Oppositionisten: „Ihr kennt doch nur die blau ausgeschilderte mehrspurige Straße!“ Unbeirrt unserer Kritiker brachen wir am 29.07. mit einer auf A4 ausgedruckten Googlekarte und gesundem Menschenverstand auf.
- 9.00 Uhr – Start in Leipzig Plagwitz
(noch 176 km)
- 10.30 Uhr – Fährfahrt in Wurzen über die Mulde: die Stimmung ist top (noch 142 km)
- 11.30 Uhr – Kurz vor Wermsdorf: wir kommen mit der Googlekarte an unsere Grenzen der Orientierung (noch 134 km).
- 12.00 Uhr – Mitten im Wermsdorfer Forst: erste Zweifel an der Unternehmung und die Frage kommt auf: „Wer hatte überhaupt die Idee zu dieser Tour?“
- 13.00 Uhr – Blick vom Colm ins Tal auf Wermsdorf: Schenkel und Gesäß melden sich das erste Mal und wir sind uns sicher: „Es war eine bekloppte Idee.“ (noch 119 km).
- 13.30 Uhr – Wir durchqueren Oschatz: von hier ist es nicht mehr weit bis zur Elbe, … so dachten wir zumindest (noch 113 km)!
- 15.15 Uhr – 6 km vor Meißen: das erste Bier und der Blick auf die Elbe wirken befreiend für den Geist und belebend für Schenkel und Gesäß. Wir schreiben an die Liebsten: „Kurz vor Meißen! Nur noch 86 km ;-)“ und erhalten postwendend Antwort: „Super haltet durch, es sind nur noch 8 Runden um unseren See.“
- 17.30 Uhr – Ortsausgang Dresden: Wir nehmen die erste Mahlzeit ein. Die Schenkel denken ans Abbrechen und das Gesäß an zarte Frauenhände (noch 51 km).
- 19.10 Uhr – Einfahrt nach Rathen: Nochmals gönnen wir uns ein Stärkungsbier. Der Kellner verspricht uns, dass der Weiterweg bis Bad Schandau für sportliche Typen in 30 Minuten zu meistern ist (noch 21 km).
- 20.00 Uhr – Einfahrt im Kirnitzschtal: Die Schenkel verweigern ihren Dienst. Das Gesäß will weiterfahren, da erneutes Aufsteigen schlimmer ist als im Sattel zu bleiben (noch 12 km).
- 21.00 Uhr – Ankunft in der Buschmühle: Glücklich liegen wir uns in den Armen, bei Rockmusik bestellen wir die Karte hoch und runter. Gegessen wird trotz zahlreicher Sitzplätz im Stehen!